Episode #10 Baking Bread

Zum Jahresabschluss tauchen wir in die Suppe der Zukunft und sprechen über mexikanischen Trüffel, nachhaltigen Algenkaffee und Mammuts. Wer seinen Thermomix mag, wird das hier lieben! Fettes Danke an Martin, Lynn und Antje für diese Podcast-Delikatesse.

wie immer findet ihr unseren Podcast auch z.B. bei Spotify und iTunes.

Shownotes Episode 10

 

>> BITTE NEHMT NACH DEM HÖREN AN DER UMFRAGE ZUM NORI BIOREAKTOR TEIL: https://www.surveymonkey.de/r/Fraunhofer-Krautnah <<

 

Lieblingsgerichte der Woche (ab 3:41)

Hier findet ihr die Rezepte zu unseren Lieblingsgerichten der Woche:

Miso Spaghetti (Caspar)
Kim Chi (David)

Maisbeulenbrand – ein Pflanzenpilz als Delikatesse (ab 12:09)

Ein Pflanzenpathogen (Ustilago maydis, Krankheitserreger auf Mais) wird zur Delikatesse.

Maisbeulenbrand auf Mais. Auch als Cuitlacoche oder Mexikanischer Trüffel in der Mittelamerikanischen Küche bekannt. Quelle: Wikipedia

… wer’s sich traut 😉 Der Pilz wächst vom Boden her durch die Maispflanze und bildet seine Sporen in den Maiskörnern aus. Die so genannten „Gallen“ blähen sich tumorartig auf und sorgen in infizierten Flächen für große Ernteverluste. Pilze können nicht nur die Pflanzenerträge schmälern, sondern auch sekundär durch Mykotoxine (Pilzgifte) auf unseren Tellern landen. All das hat die Menschen in Mesoamerika jedoch nicht davon abgehalten, den Maisbeulenbrand zur Delikatesse (Huitlacoche) zu machen.

Unsere Essgewohnheiten sind kulturell sehr unterschiedlich. Vieles ist uns außerdem gar nicht so bewusst. Oder wusstet ihr, dass die Produktion von Camembert, Joghurt und Weizenbier genau so auf die Gärung durch Mikroorganismen angewiesen ist wie Sojasoße, Miso und Sake? Vielleicht müssen wir auch hier mehr Toleranz und Offenheit für Neues an den Tag legen, damit die Ernährungssicherung in Zukunft funktioniert. Mehr zum Maisbeulenbrand auf Flora-Obscura.de.

Martin Reich, Katzenfutter und die Progressive Agrarwende [PAW] (ab 17:36)

Unser Experte Dr. Martin Reich ist promovierter Biologe, wissenschaftlicher Referent für die Themen Bioökonomie, Biotechnologie, Landwirtschaft und Ernährung. Außerdem ist er einer der Initiatoren der Progressiven Agrarwende, wo er unter anderem hier schon über Mikroorganismen geschrieben hat (zusammen mit Christian Kaiser). Die PAW ist ein Netzwerk junger, ökologisch und politisch denkender Menschen, das eine Dialogplattform für die Weiterentwicklung der Landwirtschaft ins Leben gerufen hat. Robert Hoffie, Johannes Kopton und Martin Reich hatten wir schon zu Gast… und auch David ist aktives PAW-Mitglied!

Martin plant als nächstes die Nutzung des neuen Smart Kitchen Bioreaktors für die Herstellung von Katzenfutter. Ob Flips das mitmacht? Folgt Martin bei Twitter, um auf dem Laufenden zu bleiben (@martinreich5).

 

Wem gehört mein Essen – Open Source Seeds,… Artikel (ab 41:58)

Kann/Darf es Patente auf Lebewesen geben? Diskutiert gerne mit.

OPEN SOURCE SEEDS

FOOD FICTIONS – Spekulatives Design für die Ernährung von Morgen (ab 19:58 / 51:03)

Im Podcast stellen wir euch den neuen NORI Smart Kitchen Bioreaktor vor. So sieht das Gerät aus:

„Sei es beim Brotbacken, Bierbrauen oder sauer einlegen: Seit Jahrhunderten machen wir uns Mikroorganismen zu nutzen, um Lebensmittel herzustellen oder zu konservieren. Aktuell lernen wir, Mikroorganismen zu domestizieren und den Code des Lebens neu zu schreiben. Das beeinflusst auch unser Essverhalten und die Herstellung von Lebensmitteln. Biobasierte Produktionsprozesse sind für die Bioökonomie eine große Chance, auf fossile Brennstoffe zu verzichten. Gleichzeitig stehen sie an der Grenze zwischen traditionellen Kulturtechniken und neuen biotechnologischen Verfahren. Was heißt das für personalisierte Ernährung und was hat das Ganze mit Algen zu tun?“

– aus der Broschürde von FOOD FICTION

Wie fandet ihr diese besondere Folge?

Mehr Infos gibt’s auf www.foodfiction.de. Und nicht vergessen:

>> BITTE NEHMT NACH DEM HÖREN AN DER UMFRAGE ZUM NORI BIOREAKTOR TEIL: https://www.surveymonkey.de/r/Fraunhofer-Krautnah <<

Zum Thema Mammuts und Synthetische Biologie hier ein eindrucksvolles Video…

…und hier die Ausstellungs-Broschüre mit weiteren Zukunftsszenarien zum Download: Ausstellungsbroschüre_deutsch_digital

…sowie für alle, die wirklich tief eindringen wollen, die Dissertation von Dr. Marie Heidingsfelder, die sich mit Design Fiction in partizipativer Wissenschaftskommunikation auseinander gesetzt hat.

Aktzeptanz neuer Lebensmittel – (auch) ein Projekt im Hochschulwettberb!

Schaut auch mal bei unseren geschätzten Kollegen Florian & Jacqueline vorbei: https://www.hochschulwettbewerb.net/2020/osnabrueck/

Sie befassen sich mit dem Thema NOVEL FOOD – Insekten und in vitro Fleisch – und entwickeln interaktive Schulmaterialien.

Und nu?

to be continued… or not?

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4 comments on “Episode #10 Baking Bread

  1. Ulrich Lange sagt:

    hallo
    coole Folge. Ich bin euch echt auf den Leim gegangen. Und das obwohl oder gerade weil ich Bio an der RWTH studiert habe. Bin wohl schon zu lange draußen. Genau deshalb fände ich es toll wenn Ihr weiter machen würdet. Vielleicht muss es ja nicht immer eine Stunde sein. Es gibt in eurer Umgebung doch so viel tolle Forschung die erklärt und publik gemacht werden will. Ich finde gute Forschungsvermittlung für die Öffentlichkeit unglaublich wichtig. Gerade weil im Bereich Gentechnik der Fortschritt so schnell und revolutionär ist. Und weil es so viele Bedenken und Ängste gibt. Also bleibt auf Sendung.
    Alles Gute U.L.

    1. David sagt:

      Lieber Ulrich, vielen Dank für deine Worte! Wir bleiben gerne am Ball… dir auch alles Gute und einen gemütlichen Winter. D&C

  2. Finuala sagt:

    Ich bin geradezu enttäuscht mir den Nori nicht bestellen zu können.

    Finde ich die Entwicklung gut? Ja! Find ich die Herangehensweise gut? Nein.
    So wichtig es ist darüber zu reden, so wichtig ist es eure Glaubhaftigkeit aufrecht zu erhalten. Diese verliert man durch solche Wissenschaftskommunikation. Wissenschaftler haben doch auch so genug Schwierigkeiten sich zu behaupten und durchzudringen.

    Eure bisherigen Folgen habe ich sehr gerne gehört, diese nicht!
    Wenn die anderen von „echter“ Wissenschaft wieder handeln, bleib ich begeisterter Hörer. Es gibt schließlich vieles weitere zu berichten…

    1. David sagt:

      Liebe Finuala, vielen Dank für dein Feedback und deine Kritik.

      Die Episode stellt in dem Sinne keine „klassische“ Form der Wissenschaftskommunikation dar. Stattdessen wollten wir mit dieser Folge ganz im Sinne von „Food Fictions“ ein neues Format mit ziviler Beteiligung ausprobieren. In diesem Projekt geht es darum, die breite Öffentlichkeit in Forschungsagenden mit einzubeziehen und im Vorfeld Akzeptanzen zu diversen technologischen Potenzialen abzufragen. Aus diesem Grund wurden spekulative Zukunftsszenarien entwickelt, die zwar auf wissenschaftlichen Fakten beruhen, aber eben auch Raum für Spekulationen zulassen. Wir möchten kein fertiges Bild einer Zukunft oder eine deskriptive Beschreibung von gentechnologischen Verfahren vermitteln, sondern eine Diskussion darüber anstoßen, in wiefern wir solche Technologien in unseren Alltag integrieren möchten und welchen Einfluss dies auf die Gesellschaft ausüben könnte.
      Der Nori-Bioreaktor ist daher ein überspitztes Beispiel, inwiefern moderne Biotechnologien demokratisiert werden und wie das am Beispiel unserer Ernährung konkret für uns aussehen könnte. Natürlich stehen nicht nur die Szenarien, sondern auch diese Methoden zur Diskussion und freuen uns daher auch über kritische Reflexionen.

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